Funktionale Stimmspädagogik

DIE BASIS

 

Die Funktionale Stimmspädagogik basiert auf der Arbeit und den Forschungen des Sängers Eugen Rabine.

Es ging ihm darum, unabhängig von ästhetischen Kategorien herauszufinden, wie das System Stimme funktioniert.

Gleichermassen wichtig war für das Unterrichten, der Transfer von Lehrer zu Schüler.

Zum große Kummer aller, die ihn kannten, starb Rabine 2019.

Im Institut für Funktionale Stimmpädagogik, das seinen Namen trägt, werden diese Themen weiter bearbeitet

 

MEIN UNTERRICHT

 

Unterricht geschieht immer zwischen zwei Menschen. Mal sind auf der gleichen Wellenlänge, mal nicht.

 

Ich selbst habe Lehrer gehabt, deren Stunden mir trotz gegenseitiger Sympathie nichts brachten.

Und manchmal gab es wichtige Impulse von anderen, die mir gar nicht lagen.

Es ist eine sehr spannende, komplexe Beziehung. Und es ist wie bei allen Beziehungen:es ist wichtig, sich auf sie einzulassen.

Es kann aber auch sinnvoll sein, sie zu beenden.

 

Als Schüler taucht in einem selbst oft der heikle Begriff der 'Begabung' auf, mit dem man sich wundervoll ausbremsen kann.

Aber man fragt sich ja auch nicht, ob man zum Fahrrad-fahren begabt ist.

Man lernt es einfach.

Vielleicht wird es dann die 'Tour de France', vielleicht fährt man nur zum nächsten Briefkasten.

 

Ein guter Lehrer wird immer danach streben, sich überflüssig zu machen.

 

DIE  STIMME

 

Ein Problem beim Thema Stimme ist: wir hören nicht das gleiche wie alle anderen.

Was wir hören, ist zum einen der Klang der Stimme im Raum.

Und, das überlagernd: unser Körper, unsere Knochenstruktur, leitet die Schwingungen der Stimme zu unseren Trommelfellen.

 

Was wir hören, ist tiefer, auch sonst einfach nicht das gleiche wie das, was die anderen hören.

 

Unsere Ohren lügen uns an.

 

Ideal wäre, wir könnten wir sie, an einem Stativ befestigt, in einer Entfernung von drei Metern in den Raum stellen.

Was ja aber nun mal nicht geht.

Doch der Klang, den wir hören, gibt uns eine zentrale Orientierung, wenn wir lernen, ihn zu übersetzen.

 

Ein Gesangslehrer schlüsselt für uns, mit uns, den Klangeindruck auf, übersetzt ihn in körperliche Einstellungen.

Damit spielt zusammen, dass entscheidendes geschieht, bevor die Stimme zu hören ist, in der Vorbereitung:

In welchem energetischen Zustand bin ich gerade ?

Wie stehe ich ?

Wie habe ich geatmet ?

Was macht mein Unterkiefer, meine Zunge ?

Und er fragt nach meinem mentalen Konzept.

Welche Ideen habe ich in Bezug auf meine Stimme ?

Wie will ich klingen ?

 

Das alles ist meistens ein langsamer Prozess.

Er ist untrennbar verbunden mit dem eigenen Selbstbild, der Körperwahrnehmung, dem Annehmen dessen, was man ist.